Heimwerker, leidenschaftliche Elektroniker sowie erfahrene Elektriker brauchen für die Durchführung Ihrer Messungen ein Multimeter. Dieses wichtige Messgerät ist gar nicht so kompliziert, wie man es auf den ersten Blick annehmen könnte. Wir werden Ihnen dabei helfen, sich mit diesem Gerät vertraut zu machen, und Ihnen erklären, wie es funktioniert.
- Was ist ein Multimeter?
- Die verschiedenen Modelle
- Machen Sie sich mit dem Multimeter vertraut
- Wie misst man mit einem Multimeter den Widerstand (R) eines Stromkreises?
- Wie misst man mit einem Multimeter die Stromspannung (U)?
- Wie misst man mit einem Multimeter die Stromstärke (I)?
Sicherheitsvorkehrungen : Beim Messen der Stromspannung raten wir zu äußerster Vorsicht. Sie müssen die Messspitzen Ihres Testgeräts am isolierten Teil festhalten. Ziehen Sie niemals die Messleitungen heraus, während Sie messen, und entfernen Sie sich von der unter Stromspannung stehenden Quelle, bevor Sie Ihr Testgerät benutzen.
Was ist ein Multimeter?
Ein Multimeter (oftmals auch bezeichnet als Vielfachmessgerät oder Universalmessgerät) sorgt dafür, dass Sie verschiedene elektrische Messungen mit nur ein und demselben Gerät durchführen können. Es dient die meiste Zeit als Voltmeter (Spannungsmesser), Amperemeter (Strommesser) oder Ohmmeter (Widerstandsmesser).
Es wird benutzt, um die Stromspannung eines Gleichstroms oder eines Wechselstroms zu messen, um elektrische Widerstände oder elektrische Bauelemente zu testen, oder um die schwache Stromstärke von Stromkreisen zu prüfen. Es wird häufig benutzt, wenn es darum geht, elektrisches Material zu überprüfen und zu reparieren.
Ein Multimeter dient ebenfalls dazu, folgende Messungen oder Tests durchzuführen:
- Temperaturmessung mit Hilfe eines äußeren Temperaturfühlers
- Test auf Durchgang mit oder ohne Tonsignal
- Verstärkung, um sehr niedrige Spannungen oder hohe Widerstände zu messen
- Messung der Kapazität eines Kondensators oder einer kapazitiven Schaltung
- Messung der Induktivität einer Spule. Die Induktivität ist ein elektrisches Bauteil, das dazu dient, magnetische Energie zu speichern, wenn es mit Strom durchlaufen wird, auf die gleiche Weise wie ein Kondensator Energie speichert, wenn die Anschlussbuchsen unter Spannung stehen.
- Test von Halbleitern: Dioden, Transistoren
- Messung der Frequenz elektrischer Signale
Wir empfehlen Ihnen hier, sich ein im Handel weit verbreitetes Modell anzuschaffen, das Sie für 10 bis 20 € kaufen können.
Verschiedene Modelle von Multimetern
Es gibt zwei verschiedene Arten von Multimetern:
- Das Digital-Multimeter zeigt den Messwert auf einem digitalen Bildschirm an: ein solches wird beim Testen von Elektrohaushaltsgeräten am häufigsten verwendet. Es beinhaltet einen Gleichstromgenerator und kann daher als Ohmmeter, Amperemeter, Strom-Spannung-Konverter, und selbstverständlich auch als digitales Voltmeter funktionieren.
- Das Analoge Multimeter: es wird häufig benutzt, um HiFi-Material zu testen. Es beinhaltet einen Strom-Spannung-Konverter, sowie ein magneto-elektrisches Amperemeter. Es zeigt die verschiedenen Messwerte mit einem Zeiger an. Für dieses Modell bedarf es keiner Batterie, um die Messungen der Stromstärke und Stromspannung durchzuführen.
Praktische Tipps : Da es keinen beachtlichen Preisunterschied zwischen den beiden Modellen gibt, wird Anfängern empfohlen ein Digital-Multimeter zu benutzen, da Fehler beim Ablesen der Messwerte ausgeschlossen sind.
Machen Sie sich mit dem Multimeter vertraut
Bevor Sie ein Multimeter benutzen, sollten Sie sich die verschiedenen Komponenten ansehen:
- Das Zifferblatt mit Zeiger oder digitales Zifferblatt (je nach Modell), wo Sie den Messwert ablesen können.
- Den Wählschalter, der dazu dient, die gewünschte Funktion auszuwählen (Voltmeter, Amperemeter, Ohmmeter), sowie den gewünschten Messbereich, der auf der Skala angezeigt wird.
- Die Messleitungen: eine schwarze und eine rote Messleitung, die auf die verschiedenen Stellen des Geräts, das Sie messen möchten, zu platzieren sind.
- Das Batterie- und Sicherungsfach: meistens auf der Seite oder auf der Rückseite des Multimeters.
- Die Öffnungen, die man als Anschlussbuchsen bezeichnet, und wo die Messleitungen angeschlossen werden.
Es gibt verschiedene Anschlussbuchsen:
- Die Anschlussbuchse „COM“ (für „Common“) oder Minusklemme, ist diejenige, an welcher immer die schwarze Messleitung angeschlossen wird. Sie wird für praktisch jede Art von Messung benötigt.
- Die Anschlussbuchse mit der Beschriftung „V“ oder (+) ist diejenige, an welcher die rote Messleitung angeschlossen wird, um die Spannung zu messen.
- Die Anschlussbuchse mit dem Symbol Omega (Ω) ist diejenige, an welcher die rote Messleitung angeschlossen werden muss beim Messen von Widerständen.
- Die Anschlussbuchse „A“ ist diejenige, an welcher die rote Messleitung anzuschließen ist beim Messen der Amperezahl.
Zusätzliche Anschlussbuchsen sind manchmal auf gewissen Modellen vorhanden: sie dienen der Messung von Starkstrom oder Hochspannung.
1. Digitalanzeiger / 2. Gleichspannungen / 3. Ohmmeter für Widerstände / 4. Diode oder Tonsignal / 5. Rote Messleitung / 6. Schwarze Messleitung / 7. Voltmeter Wechselspannungen / 8. Stufenlose Intensität
Wussten Sie es? Wenn Sie effiziente Messungen durchführen wollen, müssen die Batterien Ihres Multimeters vollständig geladen sein.
Wie misst man den Widerstand (R) eines Schaltkreises mit einem Multimeter?
Praktische Tipps Um den Widerstand mit Genauigkeit zu messen, sollten Sie einen Messbereich wählen, wo der Messwert sich eher in der Mitte als an den Enden befindet. Sie müssen sicherlich während der Messung den Messbereich ändern.
Am einfachsten ist es, wenn Sie damit beginnen, Ihr Multimeter auf einer intakten Glühbirne auszuprobieren. Die Ohm-Skala geht von 0 bis ∞ (unendlich). Je geringer der Widerstand (nahe von null), desto besser der Durchgang. Umgekehrt, je höher der Messwert, desto schlechter der Durchgang.
Solange die Messleitungen keinen Kontakt haben, bleibt das Multimeter auf 0, und zeigt an, dass zwischen der schwarzen und roten Messleitung kein Durchgang besteht (dies bedeutet, dass kein Strom durchläuft). Die Messung des Widerstands macht es möglich, Hypothesen zum Durchgang zu erstellen.
Verbinden Sie die schwarze Messleitung mit der Buchse „COM“ oder „-„. Dann verbinden Sie die rote Messleitung mit der Buchse Ω (Omega) oder R (Widerstand), und dann stellen Sie den Messbereich auf R x 100 ein.
Sie können jetzt den Widerstand Ihrer Glühbirne testen. Platzieren Sie die beiden Messspitzen Ihres Testgeräts auf den Sockel der Glühlampe. Halten Sie die schwarze Messspitze an das Gewindeteil und die rote Messspitze an den Fußkontakt. Der Zeiger sollte ganz nach rechts ausschlagen.
Testen Sie verschiedene Messbereiche. Der Messbereich Rx10 ist so eingestellt, dass die angezeigte Zahl mit 10 multipliziert werden muss, um den korrekten Wert zu erhalten.
Zum Beispiel: eine Graduierung von 150 im Bereich R x100 ergibt einen wirklichen Wert von 15000 Ω, eine Graduierung im Bereich R x 1 ergibt einen Wert von 150, eine Graduierung im Bereich Rx10 macht 1500, usw. Die Wahl des Messbereichs ist für die Brauchbarkeit Ihrer Messungen entscheidend. Gehen Sie in der gleichen Weise vor für alle Teile, die Sie testen möchten.
Wussten Sie es? Wenn Ihre Finger die Messspitzen berühren, kommt es vor, dass der gemessene Strom den alternativen Weg über Ihren Körper wählt, so dass Sie auf diese Weise einen falschen Messwert erhalten.
Wie misst man die Stromspannung (U) mit einem Multimeter?
Praktische Tipps Um nicht verfälschte Werte zu messen, benutzen Sie eine Krokodilklemme (oder etwas Ähnliches), um mindestens eine der Messleitungen festzuklemmen. Auf diese Weise wird vermieden, dass Sie beide Messspitzen gleichzeitig berühren, während Sie messen. Dadurch dass Sie eine Zange benutzen, wird ebenfalls das Risiko ausgeschaltet, dass Sie sich verletzen oder verbrennen könnten.
Praktische Tipps Die zu messende Spannung ist meistens schwer einzuschätzen. Sie müssen daher den höchsten Messbereich einstellen, damit das Messgerät nicht durch eine zu große Spannung beschädigt wird.
Bevor Sie damit beginnen, die Stromstärke zu messen, empfehlen wir Ihnen, die Messungen an einem Gerät durchzuführen, dessen Stromspannung Sie schon kennen, wie zum Beispiel an einer Batterie mit 1,5 V. Dadurch wird verhindert, dass Sie sich bei einer Fehlmanipulation verletzen. Wählen Sie einen hohen Messbereich aus, um eine Batterie mit 1,5 V zu testen (wobei 20 V ausreichend sind), dann wählen Sie den für Wechselstrom vorgesehenen Modus aus, der durch die Buchstaben ACV gekennzeichnet ist. Platzieren Sie die beiden Spitzen jeder Messleitung auf die Enden der Batterie, eine auf die Plus-Polklemme, und die andere auf die Minus-Polklemme. Wenn Ihre Batterie neu ist, lesen Sie einen Messwert von 1,5V ab. Wenn Ihre Batterie verbraucht ist, erhalten Sie einen Messwert, der die noch verbleibende Spannung anzeigt.
Wie misst man die Stromstärke (I) mit einem Multimeter?
Bevor Sie die Stromstärke messen, muss zuvor die Stromspannung festgestellt werden, und es muss klar sein, ob es sich um Gleichstrom (DC) handelt (wie zum Beispiel für die Batterie eines Autos) oder um Wechselstrom (AC) – wie dies zum Beispiel bei Haushaltsstrom mit 230 V der Fall ist-.
Messen Sie zunächst die Spannung, und stellen Sie den höchsten Messbereich ein, je nachdem, entweder mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom.
Wussten Sie es? Das Multimeter muss die Stromstärke in genau der Stromart (Gleichstrom oder Wechselstrom) messen können, mit der der Stromkreis betrieben wird. Wenn der zu testende Stromkreis mit Wechselstrom durchlaufen wird, muss das Multimeter auf Wechselstrom eingestellt sein. Desgleichen, wenn es sich um Gleichstrom handelt.
Bereiten Sie den zu messenden Schaltkreis vor, indem Sie ihn von möglichen Störungen isolieren, stellen Sie Ihr Multimeter ein auf Ampere (A), und wählen Sie den zu messenden Strom: Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC). Wählen Sie dann den richtigen Messbereich (das Intensitätsintervall des Stroms). Wenn Sie nicht Bescheid wissen, dann stellen Sie Ihr Messgerät auf den höchsten Messbereich ein (wie bei der Messung der Stromspannung), damit verhindert wird, dass der Schaltkreis, den Sie messen möchten, beschädigt wird. Verbinden Sie die Messleitungen mit den entsprechenden Anschlussbuchsen: Verbinden Sie die schwarze Messleitung mit der „COM“ Buchse, und die rote Messleitung mit der „A“ Buchse. Platzieren Sie dann jede Messspitze auf die richtige Polklemme des Zangenamperemeters in dem Schaltkreis, den Sie testen möchten, und Sie erhalten dann einen Wert. Achten Sie auf die korrekte Polarität: die Spannung fließt immer vom Plus- zum Minuspol. Bei Wechselstrom, brauchen Sie sich um die Polarität, die andauernd wechselt, nicht zu kümmern.
Beachten Sie, dass die angegebenen Werten je nach Hersteller und Modell unterschiedlich ausfallen können.
Wir hoffen, dass unser Beitrag Ihnen gezeigt hat, wie man ein Multimeter benutzt, damit Sie künftig Ihre Geräte selber testen können!
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